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Magdeburg

Geschichte


 
805 In diesem Jahr fängt die Stadtgeschichte an, denn Magdeburg findet seine erste Erwähnung im Diedenhofer Kapitular Karl des Großen. Dieses Magdeburg ist zu der Zeit noch eine Siedlung am Schnittpunkt von Fernhandelsstraßen mit dem Wasserweg Elbe, welche durch ein Kastell gesichert war. Die optimale Lage des Ortes bewirkt, dass die Siedlung weiter wächst.
929 Magdeburg wird an Editha, der Frau Otto I, verschenkt. Dieses Geschenk hatte Otto anlässlich seiner Hochzeit für Editha ausgesucht.
936 Otto wird zum König gekrönt und hält sich öfter in der Stadt auf.
937 Ein Jahr später gründet er das Benediktinerkloster St. Mauritius als Familienkloster. Es erhält reichen Grundbesitz und Privilegien. Seine Schule besitzt eine weit über die Grenzen Magdeburgs hinausragende Bedeutung. Mit der Klostergründung wird Magdeburg zur neuen Metropole des deutschen Staates. Von hier aus gehen unter anderem die Missionen im slawischen Nachbargebiet aus.
955 Doch Otto hat weitere Pläne mit Magdeburg. So will er die Stadt zum Erzbistum erheben und beginnt im Jahr 955 mit dem Ausbau der Kirche des Moritzklosters zur Kathedrale. Damit entsteht der Ottonische Dom.
965 Otto verleiht dem Moritzkloster wichtige Rechte. So erhält es die Herrschaft über die Burg und den Burgbezirk, die bis dahin der Kaiser besaß. Des Weiteren wurden Markt-, Münz- und Zollrecht verliehen.
967-968 Die Synode von Ravenna erhebt Magdeburg zum Erzbistum und ein Jahr später wird Adalbert der erste Erzbischof von Magdeburg. Die Bistümer Brandenburg, Havelberg, Meißen, Zeitz und Merseburg sind von nun an dem Erzbistum unterstellt.
973 Otto I. stirbt in Memleben und wird im Magdeburger Dom bestattet. Sein Sohn Otto II. bestätigte daraufhin die väterlichen Schenkungen der Privilegien an die erzbischöfische Kirche in Magdeburg.
975 Schon zwei Jahre später verleiht Otto II. den Magdeburger Kaufleuten die Zollfreiheit im Reich und entbindet sie von der Entrichtung jeder Abgabe.
1129 Von Erzbischof Gero wird das Kloster Unserer Lieben Frauen als Kollegiatstift gegründet. In dieses Kloster zieht 1129 der Prämonstratenserorden, welcher wenige Jahre zuvor von Norbert von Xanthen gegründet wurde, ein. Weiterhin entstehen in kürzester Zeit 16 Tochterklöster in der Umgebung.
1188 Erzbischof Wichmann reformiert mit dem Stadtrechtsprivileg das Magdeburger Recht. Viele Städte östlich der Elbe übernehmen dieses Recht und bilden die Magdeburger Stadtrechtsfamilie. Dabei wird Magdeburg zum Oberhof der Rechtssprechung.
1207-1209 Am Karfreitag des Jahres 1207 oder 1209 fällt der Ottonische Dom einem großen Brand zum Opfer.
1211 Zwei Jahre später beginnt Erzbischof Albrecht mit dem Neubau des Domes. Dieser sollte nun nach französischem Vorbild gebaut werden und ist somit der erste gotische Sakralbau auf deutschem Boden.
1240 Der Magdeburger Reiter, das einzige vollplastische Reiterstandbild des hohen Mittelalters in Europa, entsteht auf dem Alten Markt. Das Original aus Sandstein befindet sich heute im Kulturhistorischen Museum.
1294 Der Erzbischof muss den Bürgern kommunale Hoheitsrechte zuerkennen. Im selben Jahr erwirbt der Rat das Schultheißamt und damit volle Gerichtsbarkeit. Zum Ende des 13. Jahrhunderts tritt Magdeburg der Hanse bei.
1497 Martin Luther ist um diese Zeit Schüler in Magdeburg.
1524 Durch dessen Reformation erreicht auch in Magdeburg die antiklerikale Stimmung einen Höhepunkt und Teile des Rates sind geneigt, dieser Reformation zu folgen. Bürgermeister Nicolaus Sturm ruft Luther nach Magdeburg und dieser predigt am 26.01. in der Johanneskirche. Da sich Magdeburg zum Protestantismus bekannt hat, wird noch im gleichen Jahr die katholische Messe abgeschafft. Einzig und allein das Domkapitel mit der Stiftskirche St. Sebastian, St. Nicolai und St. Gangolphi sowie die Klöster der Franziskaner, Dominikaner und Prämonstratenser bleiben katholisch. Nachdem Martin Luther Nikolaus von Amsdorf nach Magdeburg geschickt hat, errichtet dieser im ehemaligen Augustinerkloster eine Stadtschule ein, die sich großer Berühmtheit erfreut.
1525 Im Jahr 1525 geht dieses Augustinerkloster jedoch in den Besitz des Rates über. Durch die Übernahme der Bibliothek des aufgelösten Klosters entsteht die Stadtbibliothek.
1531 Magdeburg tritt dem Schmalkaldischen Bund bei, einem Zusammenschluss von Fürsten, die die Reformation gegen den 1526 gebildeten Dessauer Bund verteidigt. Der Dessauer Bund ist eine Vereinigung altgläubiger Fürsten, zu deren Mitinitiator der Magdeburger Erzbischof Albrecht gehörte.
1547 Somit wird 1547 über Magdeburg die Reichsacht verhängt, da es sich dem Kaiser nicht unterwerfen will. So gilt die Stadt als Hort des Protestantismus.
1548 Ein Jahr später wird auf dem Augsburger Reichstag das Interim verkündet und allein Magdeburg widersetzt sich dem Versuch, den Katholizismus als einziges Glaubensbekenntnis anzuerkennen. So wird Magdeburg das Zentrum des Widerstandes gegen das Interim und viele Anhänger der Reformation suchen hier Zuflucht, darunter auch Flacius Illyrius, ein führender Vertreter der Bewegung des Interim. Auch Erasmus Alberus trifft in Magdeburg ein. Weiterhin werden zahlreiche Flugschriften gedruckt und Magdeburg erhält seinen Namen als "Unser Herrgotts Kanzlei". Wenig später tritt jedoch die Pest auf und fordert 2.500 Tote.
1562-1567 Im Jahr 1562 wird Magdeburg wieder von Ferdinand I. von der Reichsacht losgesprochen und fünf Jahre später hält Siegfried Sack im Magdeburger Dom den ersten evangelischen Gottesdienst ab.
1602 Otto von Guericke, der Erfinder der Luftpumpe, wird geboren. Er wird später Bürgermeister und Diplomat. Der berühmte Halbkugelversuch geht auch auf ihn zurück.
1618-1648 Während des dreißigjährigen Krieges, indem eine Rekatholisierung droht und wirtschaftliche Notlagen entstanden, wird wegen den daraus resultierenden inneren und äußeren Verwicklungen der alte Rat abgesetzt. Nach Einsetzen des neuen Rates geht dieser ein Bündnis mit Schweden ein und wird daraufhin wegen des Bündnisses von Kaiserlichen Truppen belagert, welche 1631 die Stadt erstürmen und zerstören. Nur der Dom, das Kloster Unser Lieben Frauen und einige Häuser am Domplatz bleiben erhalten. Die Zahl der Toten konnte nie ermittelt werden. Es sollen 15.000 bis 20.000 Opfer gewesen sein. So hat Magdeburg im Jahr 1639 nur noch 450 Einwohner. Vor dem Dreißigjährigen Krieg waren es noch 30.000 gewesen.
1666 Feldmarschall Sparr trifft mit einer Armee von 15.000 Mann bei Magdeburg ein. Daraufhin zieht eine ständige kurbrandenburgische Garnison in Magdeburg ein.
1678 Otto von Guericke, welcher nun schon 52 Jahre im Rat tätig war, legt sein Amt als Bürgermeister nieder.
1680 Nach dem Tod des letzten kursächsischen Administrators fällt das ehemalige Erzstift Magdeburg als Herzogtum Magdeburg de jure an das Kurfürstentum Brandenburg. Nach über 700 Jahren ist Magdeburg kein Erzbistum mehr.
1681 Der Komponist Georg Philipp Telemann wird in Magdeburg geboren.
1685 Vier Jahre später erlässt der Große Kurfürst das Potsdamer Edikt, welches die Einwanderung von Hugenotten, die wegen ihres Glaubens in Frankreich verfolgt werden, gestattet. So entsteht in Magdeburg nach Berlin die größte französische Kolonie.
1686 Otto von Guericke stirbt in Hamburg. Sein Leichnam wird nach Magdeburg überführt.
1698 Am Kloster Unserer Lieben Frauen wird ein Pädagogium gegründet.
1702-1747 Der "Alte Dessauer", Fürst Leopold von Anhalt-Dessau, ist Festungsgouverneur in Magdeburg. Unter ihm wird Magdeburg zur stärksten preußischen Festung ausgebaut. Außerdem lässt er Straßen der Altstadt neu anlegen oder begradigen und baufällige Häuser abreißen sowie neue errichten. Dadurch entstehen viele Barockbauten. Weiterhin wird der Domplatz zum Exerzierplatz umgestaltet.
1757 Preußen befindet sich im Krieg mit Österreich und anderen Staaten. So ordnet König Friedrich II. an, dass die königliche Familie in Magdeburg im mittlerweile erbauten Schloss einquartiert wird, da Magdeburg inzwischen eine der sichersten und größten Festungen Preußens geworden ist.
1794 Magdeburg erhält das erste ständige Theater. Es wird auf dem Breiten Weg vom Architekten Wilhelm Freiherr von Erdmannsdorf erbaut und zeigt 1801 die erste bahnbrechende Inszenierung des Stückes "Nathan der Weise" von Lessing.
1805-1806 Nach der französischen Revolution kommt in Frankreich Napoleon an die Macht. Auch Magdeburg wird von ihm durch 7.000 Franzosen belagert und muss 1806 kapitulieren. Die preußische Garnison rückt nach der Kapitulation aus der Stadt ab.
1807 Magdeburg wird dem Königreich Westfalen einverleibt und zur Hauptstadt des Elbdepartements bestimmt.
1815 Magdeburg wird Hauptstadt der preußischen Provinz Sachsen, die sich aus den Regierungsbezirken Magdeburg, Merseburg und Erfurt zusammensetzt.
1818 35.824 Einwohner leben wieder in Magdeburg, von denen jeder siebente ein Soldat ist. In diesem Jahr trifft auch das erste Dampfschiff aus Hamburg in Magdeburg ein.
1821 Drei Jahre später wird Hermann Gruson in Magdeburg geboren. Er war Ingenieur und Unternehmer und stiftete der Stadt die Gruson-Gewächshäuser, welche man noch heute in der Schönebecker Straße, nahe der Erich-Weinert-Straße besuchen kann.
1823 Die Industrialisierung, welche langsam in Deutschland einsetzt, zieht auch an Magdeburg nicht vorbei. So wird vom Kaufmann und Gutsbesitzer August Leberecht Bodenstein in Neustadt eine Brauerei errichtet, die Stadtsparkasse Magdeburg nimmt ihre Tätigkeit auf und Samuek Aston lässt sich in Magdeburg nieder und gründet eine Maschinenfabrik.
1824 Aber auch Grünflächen entstehen. Die Pläne zum Klosterbergegarten werden vom berühmten königlich-preußischen Gartenarchitekt Peter Joseph Lenné umgesetzt. Dieser Garten wird einer der ersten deutschen Volksgärten. Weiterhin wird die Nicolaikirche, die nach den Plänen von Karl Friedrich Schinkel in der Neustadt entstand, eingeweiht. Sie gilt als ein bedeutendster Bau des Klassizismus in Magdeburg.
1834-1836 Richard Wagner wirkt als Kapellmeister in Magdeburg und lernt hier seine erste Frau, Minna Planer, kennen.
1846 Wichtig für die Industrielle Revolution war die Eisenbahn. Auch Magdeburg wurde an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Die Schienen verliefen früher neben der Elbe, wo heute das Schleinufer entlang führt. Die Eisenbahnstrecke Berlin-Magdeburg wurde von der "Berlin-Potsdam-Magdeburger-Eisenbahn-Gesellschaft" fertig gestellt.
1855 Hermann Gruson gründet in Buckau eine Maschinenfabrik und Eisengießerei.
1867 In den nächsten Jahren wächst Magdeburg kontinuierlich weiter an. So wird Sudenburg eingemeindet.
1871 Verhandlungen zwischen der Stadt und dem Fiskus zum Erwerb des Südwestfrontgeländes werden abgeschlossen, welches in den darauf folgenden Jahren bebaut wird. Mittlerweile leben in Magdeburg 84.401 Einwohner (einschl. Militärbevölkerung) und die Altstadt allein beherbergt 74.633 Einwohner.
1873/1874 Der Zentralbahnhof entsteht.
1876 Das Stadttheater zwischen Hasselbachstraße und Viktoriastraße wird eröffnet.
1887 In den Jahren 1886 und 1887 wird die Neustadt mit 29.032 Bewohnern und Buckau mit 17.530 Bewohnern eingemeindet. Außerdem wird das Lutherdenkmal vor der Johanneskirche enthüllt.
1891 Der Deutsche Metallarbeiterverband wird gegründet. Zeitgleich entsteht die Maschinenbauschule, welche der Ausbildung von Technikern des Metallgewerbes und des Maschinenbaufaches sowie der Weiterbildung von Werkmeistern dient.
1893 Der Handelshafen, der Schlacht- und Viehhof sowie das städtische Museum am Domplatz 5 werden eingeweiht.
1896 Einer der berühmtesten Sportvereine, Viktoria 96, konstituiert sich. Zunächst ein Fußballclub, widmete er sich ab 1898 auch der Leichtathletik und weiteren Sportarten. Außerdem werden die städtischen Gruson-Gewächshäuser dem Publikum zugänglich gemacht. Weiterhin wird der Grundstein für die neue deutsch-reformierte Kirche am Kaiser-Otto-Ring gelegt. Die alte Kirche musste dem Neubau der Hauptpost weichen. Eine weitere Kirche, die Pauluskirche, wird in der Wilhelmstadt (Stadtfeld) eingeweiht.
1896-1898 Auch technische Neuerungen erhält Magdeburg. So erstrahlen Teile des Breiten Weges im elektrischen Licht und 1898 fährt erstmals eine elektrische Straßenbahn durch Magdeburg.
1899 Nach 40 Jahren Bauzeit wird auf dem Breiten Weg die Hauptpost fertig gestellt.
1907 Am Kaiser-Wilhelm-Platz wird das Zentraltheater eröffnet. Es bringt zunächst überwiegend Varietéprogramme und später Operetten zur Aufführung. Im ersten Jahr seines Bestehens kann es eine Besucherzahl von 385.129 aufweisen. Im selben Jahr beziehen die vereinigten Maschinenbauschulen ihr neues Gebäude am Krökentor. Außerdem muss das Denkmal für Oberbürgermeister Francke auf dem Platz Bei Der Hauptwache dem Denkmal für Otto von Guericke, geschaffen von Karl Echtermeyer, weichen. Es wird stattdessen in den Nordpark versetzt.
1909 Die Stadt erwirbt das Industriegelände zwischen Neustadt und Rothensee. Das Dorf Rothensee wird eingemeindet und die Bauarbeiten am Verschiebebahnhof beginnen. Weiterhin startet Hans Grade auf dem Cracauer Anger den ersten deutschen Motorflug. Außerdem wird im Rothehornpark der nach seinem Stifter benannte Adolf-Mittag-See fertig gestellt.
1910 Es finden weitere Eingemeindungen statt. Nun gehören auch Cracau, Fermersleben, Lemsdorf, Prester, Salbke und Westerhüsen, sowie insgesamt 279.629 Einwohner zu Magdeburg.
1912 Die Festung Magdeburg wird offiziell aufgelöst.
1921 Der Architekt Bruno Taut kommt als Stadtbaurat nach Magdeburg. In seiner dreijährigen Tätigkeit setzt er entscheidende Impulse für das Bauwesen der Stadt. So entwickelt er u. a. den ersten Flächennutzungsplan, entwickelt die Halle Land und Stadt, mobilisiert die Bevölkerung für eine farbenfrohe Gestaltung der Häuserfassaden und entwirft Pläne zum Bau von begrünten Wohnsiedlungen. Sogar das Rathaus wurde bunt gestaltet.
1925 Der Flugplatz nimmt auf dem Großen Cracauer Anger seinen Betrieb auf.
1926 Diesdorf wird eingemeindet.
1927 Die Theaterausstellung konnte nach Magdeburg geholt werden. Zu diesem Anlass wurde in wenigen Monaten die Stadthalle aufgebaut. Diese bietet 5.000 Besuchern Platz. Entworfen wurde sie vom Stadtbaurat Johannes Göderitz. Der Eisenskellettbau ist 100 Meter lang, 50 Meter breit und 22 Meter hoch.
1933 Zur Machtübernahme Hitlers wird Oberbürgermeister Ernst Räuter zum Rücktritt gezwungen und in Schutzhaft genommen.
1938 Das Schiffshebewerk in Rothensee wird fertig gestellt. Im selben Jahr fallen die Synagoge in der Großen Schulstraße und viele Geschäfte jüdischer Bürger den faschistischen Progromen zum Opfer. 113 Personen werden verhaftet und ins KZ Buchenwald abtransportiert.
16.01.1945 Dies ist der schwärzeste Tag Magdeburgs. Hier verlieren tausende Bürger durch schwere Bombenangriffe ihr Leben und die Altstadt wird zu 90% zerstört. Die Stadt insgesamt ist zu 60% beschädigt. Für die Überlebenden und Obdachlosen werden in den Außenstadtteilen Auffang-Sammelstellen eingerichtet. Sonderzüge bringen nichtberufstätige Menschen und Kinder aufs Land. Mit insgesamt sechs Millionen Kubikmetern Trümmer steht Magdeburg mit zwanzig Kubikmetern pro Einwohner am Ende des Krieges hinter Dresden und Köln an dritter Stelle der am schwersten zerstörten Städte in Deutschland. Lebten am Vorabend des Krieges in Magdeburg noch etwa 330.000 Menschen, so waren es im April 1945 nur noch 90.000. Während eines kurzzeitigen Aufenthalts von 3.000 Häftlingen des KZ-Nebenlagers der Munitionsfabrik Polte im Stadion "Neue Welt" findet ein Artillerieangriff auf Magdeburg statt. In dem menschengefüllten Stadion barsten zwei Granaten. Unter den panikartig fliehenden Häftlingen richtet die SS durch Maschinengewehrfeuer ein Blutbad an.
18.04.1945 Amerikanische Verbände besetzen den Westteil Magdeburgs (bis 1. Juli 1945).
01.05.1945 Sowjetische Truppen nehmen die östlichen Stadtteile ein. Die amerikanische Besatzungsmacht setzt den Sozialdemokraten Otto Baer als Oberbürgermeister ein. Das Präsidium der Provinz Sachsen konstituiert sich als Selbstverwaltungsorgan.
01.10.1945 In Magdeburg nehmen 35 Schulen mit rund 25.000 Schülern den Unterricht wieder auf. Im Kloster Unser Lieben Frauen findet der erste Neulehrerkursus statt. Schnell beginnen, an der Bärstraße startend, die Aufbauarbeiten.
1951 An der Ecke Keplerstraße/Otto-von-Guericke-Straße wird der erste Neubau im Zentrum Magdeburgs fertig gestellt.
1952 Ottersleben wird eingemeindet.
1955 Drei Jahre später öffnet der Dom wieder seine Pforten. Außerdem ziehen die ersten Mieter in 60 Wohnungen der Karl Liebknecht Siedlung ein. Die Großgaststätte "Stadt Prag" an der Ecke Karl-Marx-Straße/Wilhelm-Pieck-Allee (heute Breiter Weg/Ernst-Reuter-Allee) wird eröffnet.
1958 Nochmals 3 Jahre später wird die Ruine des Stadttheaters gesprengt. Parallel dazu wird das Puppentheater in der Warschauer Straße eröffnet und der Barleber See wird zum Naherholungszentrum.
1961 Die Hochschule für den Schwermaschinenbau erhält den Status einer technischen Hochschule. Sie trägt den Namen Otto-von-Guericke.
1965 Louis Armstrong gibt in der Hermann-Gieseler-Halle ein Konzert. Außerdem wird der 1. FC Magdeburg gegründet.
1970 Der Brunnen Till Eulenspiegel von Heinrich Apel wird aufgestellt.
1974 Der Magdeburger Ring wird bis zur Halberstädter Straße freigegeben. Im Kloster Unserer Lieben Frauen wird die Konzerthalle "Georg Phillip Telemann" eröffnet.
1986 Auf dem Gelände der Medizinischen Akademie wird der Grundstein für den Neubau des Institutes für Neurobiologie und Hirnforschung der Akademie der Wissenschaften gelegt.
1987 Ein Jahr später erhält die Technische Hochschule "Otto von Guericke" den Status einer technischen Universität.
1990 Magdeburg wird zur Hauptstadt des Landes Sachsen-Anhalt und Mitglied des Deutschen Städtetages. Im selben Jahr wird Dr. Willi Polte zum Oberbürgermeister gewählt.
1992 Die Fachhochschule Magdeburg wird offiziell gegründet.
1993 Die erste schwimmende Spielbank Deutschlands wird auf dem Motorschiff "JackPott" eröffnet, die letzte noch betriebene Steinkokerei Ostdeutschlands, die Magdeburger Großgaserei, wurde stillgelegt und in der Stadthalle findet die Festveranstaltung zur offiziellen Zusammenführung der Medizinischen Akademie, der TU und der Pädagogischen Hochschule zur Otto-von-Guericke-Universität statt. Außerdem wird im Beisein des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker die touristische "Straße der Romanik", die durch Sachsen-Anhalt führt, feierlich eröffnet.
1997 Das durch einen Brand 1990 zerstörte Theater der Landeshauptstadt am Universitätsplatz wird wieder eröffnet. Im selben Jahr wird die Bördelandhalle an der Berliner Chaussee als neue Kultur- und Sportstätte Magdeburgs eingeweiht. Bis zu 7.500 Besucher können hier Spiele des Handball-Bundesligisten SC Magdeburg, Konzerte und Veranstaltungen jeder Art erleben.
1999 In Magdeburg findet die 25. Bundesgartenschau statt. Zu diesem Anlass wurde das Gelände der ehemaligen Kasernen der Roten Armee am Jerichower Platz umgestaltet und in ein 100ha großes Areal voller Pflanzen, und Gärten, den Elbauenpark, umgewandelt. Im Jahr 2000 fand die Grundsteinlegung für die Experimentelle Fabrik statt. Des Weiteren wurde der Elberadweg eröffnet, der Grundstein für die Universitätsbibliothek gelegt, die Guericke-Gedenkstätte in der Johanniskirche eingeweiht und die Autobahn A14 freigegeben.
2001 Die Enthüllung des Mahnmals zum Gedenken an die Opfer des KZ-Außenlagers "Magda" findet in Magdeburg-Rothensee statt, die Gemeinde Beyendorf-Sohlen wurde nach Magdeburg eingemeindet, Die Handballer des SC Magdeburgs gewannen den Europapokal, Dr. Lutz Trümper tritt sein Amt als neuer Oberbürgermeister an und die Ausstellung "Otto der Große - Magdeburg und Europa" im Kulturhistorischen Museum wurde eröffnet, welche die einmaligen mittelalterlichen Exponate ausstellte und über 300.000 Besucher anlockte. Außerdem war Magdeburg in diesem Jahr Gastgeber des neuen Telemann-Musikwettbewerbs.
2002 2002 war das Otto-von-Guericke-Jahr. In diesem Jahr legten Archäologen auf dem Domplatz eine Gruft aus dem 10. Jahrhundert frei, der SC Magdeburg gewann als erster deutscher Klub die Champions-League der Handballer, der Grundstein zum Bau der Russisch-Orthodoxen Kirche wurde gelegt, im Stadtgebiet wurden 35 Otto-von-Guericke-Halbkugeln aufgestellt und Magdeburg wurde Sieger im Bundeswettbewerb "Unsere Stadt blüht auf". Vom Jahrhunderthochwasser Ende August wurde die Stadt leider auch nicht verschont. Der Schaden hielt sich aber in Grenzen.
2003-2004 Dr. Willi Polte wird Ehrenbürger der Stadt Magdeburg; die Stadt tritt dem internationalen Hansebund "Die Hanse" bei und schließt eine Städtepartnerschaft mit Nashville. Der Schinkelsaal im Gesellschaftshaus am Klosterbergegarten wird eröffnet. Die zentrale Feier zum Tag der deutschen Einheit findet zum ersten Mal in Magdeburg statt. Das Jahrhundertbauwerk Wasserstraßenkreuz Magdeburg wird eröffnet und der Bau der "Grünen Zitadelle" des Architekten Friedensreich Hundertwasser wird begonnen, dessen Grundstein im Jahr 2004 gelegt wurde. Weiterhin bekommt die Johanneskirche die im zweiten Weltkrieg zerstörte Südturmspitze wieder.
2005 Magdeburg feiert sein 1200jähriges Stadtjubiläum. Zu diesem Anlass finden zahlreiche Veranstaltungen mit 12 Höhepunkten statt und sogar der Sachsen-Anhalt-Tag wird nach Magdeburg geholt. Weiterhin wird die Grüne Zitadelle von Friedensreich Hundertwasser eingeweiht.
2006 Das Jahr der Wissenschaft für Magdeburg.


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Quelle: www.magdeburg.de